Generalisierte Angststörung
Die meisten Menschen kennen das Gefühl sich zu Sorgen oder ängstlich zu sein, wenn eine Prüfung, ein wichtiges Meeting
oder das Vorstellungsgespräch ansteht. Dieses Gefühl ist in der Regel sehr sinnvoll und hilft uns dabei in Situationen
aufmerksamer und konzentrierter zu sein. Anschließend lässt das Gefühl der Angst und Nervosität aber stetig nach.
Stellen Sie sich nun vor, dass dieses Gefühl permanent bleibt – jeden Tag. Menschen mit einer Generalisierten Angststörung
leiden unter ständiger Angst. Zwar ist sie gegenüber einer Panikattacke deutlich geringer ausgeprägt, aber die Angst ist
stetiger Begleiter. Das Zentrum der GAS ist das permanente Sorgen und Zweifeln, begleitet von ängstlichen Erwartungen.
Diese können sich auf sämtliche Lebensbereiche ausweiten. Angefangen bei finanziellen Sorgen, Beziehungen, Arbeitsplatz,
Gesundheit, bis hin zu Politik, Gesellschaftliche Veränderungen und Umweltverschmutzung etc. Menschen mit einer
generalisierten Angststörung können diese Sorgen nur sehr schwer oder gar nicht kontrollieren. Besonders tückisch dabei ist,
dass diese Sorgen nicht unbedingt unrealistisch sind, wie bei einer spezifischen Phobie. Daher wird die GAS als solche oft
nicht richtig erkannt und Patienten bleiben häufig ohne effektive Behandlung.
Studien
konnten zeigen, dass zwischen 4-6% der Bevölkerung an einer GAS leiden. Sie ist einer der am häufigsten diagnostizierten
Angsterkrankungen in der Primärversorgung. Sogar
häufiger
als die Panikstörung.
Welche Symptome treten bei Generalisierter Angststörung auf?
Neben dem chronischen Sorgen, leiden Patienten häufig an Anspannungen, erhöhter Aufmerksamkeit (Hypervigilanz) erhöhtem Bewegungsdrang,
Reizbarkeit, Nervosität und Schlafproblemen. In der Regel bleiben Panikattacken aus. Vielmehr spricht man von einer „stillen“
Angsterkrankung, die langsam und schleichend beginnt, mit der Zeit sich jedoch hartnäckig in das Leben des Betroffenen einnistet.